Montag, 3. September 2018

19| Impressionen

Nachdem unsere Pläne am Sonntag den Sommerpalast zu besichtigen buchstäblich ins Wasser gefallen sind, haben sich einige von uns stattdessen aufgemacht eine nahegelegene Decathlon-Filiale zu besuchen mit dem Ziel Sport- und Wanderklamotten zu shoppen.Was IKEA für die Ruhe und Erholung suchenden chinesischen Familien ist, scheint Decathlon für die Sportbegeisterten zu sein. Man muss reaktionsschnell sein um nicht umgerannt, mit Bällen abgeworfen oder von radfahrenden Kindern umgefahren zu werden. Ich habe unter diesen erschwerten Bedingungen eine nahezu komplette Wanderausstattung für umgerechnet 100 Euro erstanden. Wird sicher keine 10 Jahre, hoffentlich aber die nächsten zwei Jahre überstehen. Wenn alles klappt, soll die Ausrüstung am 15. September eingewandert werden. Geplant ist eine Wanderung entlang eines Teilstücks der chinesischen Mauer.

Damit's hier aber auch mal wieder Bilder zu gucken gibt, folgen ein paar Impressionen von der parkähnlichen Anlage, in der ich wohne und die ich jeden Morgen und jeden Nachmittag auf dem Weg zur oder von der Arbeit durchschreite, vorbei an meinem konzentriert auf einen Computerbildschirm starrenden Concierge, der aber auch gerne behilflich ist, wenn die Schlüsselkarte mal nicht funktioniert, indem er mit zwei kräftigen Faustschlägen das Lesegerät an der Wand repariert, vorbei an fleißigen Arbeitern, die mit Reisigbesen über Nacht heruntergefallenes Laub wegfegen oder Hauseingänge feudeln, vorbei an Menschen, die ihre frisch frisierten Pudel ausführen und vorbei an besorgten Großeltern, die ihren Enkelkindern unentwegt Luft zufächern. Es gibt trotzdem viele lauschige und ruhige Ecken, von deren Existenz leider auch Herrscharen von Mücken wissen.


Es folgen zwei Bilder aus Sanlitun, einem Ausgehviertel der Stadt.


Und noch Impressionen von einem Marktbesuch.

 
 

Auf eine akustische Impression, an die man sich in Peking wohl oder übel gewöhnen muss, verzichte ich hier. Das von praktisch allen Chinesen praktizierte sowohl lautstarke als auch kraftvolle Heraufbefördern allerlei Zeugs aus den Untiefen der Atemwege und anschließende befreiende Ausspucken an jeder Ecke. Kenner sagen, dies sei früher noch viel schlimmer gewesen. Ich sage, bloß gut, dass ich nicht früher hier war.

Was gibt es sonst noch zu berichten?
Chinesisches Bier ist süffig Sehr süffig.
Erste Arbeitswoche ganz gut überstanden, nicht zuletzt wegen der Kaffeemaschinen in der Teeküche.
Noch mehr Sicherheitspersonal in der ganzen Stadt wegen des China-Afrika-Gipfels.
Heute starker Wind. Ich merke, meine Fenster sind nicht dicht.
Bei IKEA sind sie auch nicht ganz dicht. Ich musste es mir nochmal antun, brauchte u.a.. Küchenmesser. Nicht so einfach zu bekommen. In der Markthalle gibt's nur Pappschilder mit Fotos von Messern, mit denen geht's zur Kasse. Nach der Bezahlung ab zur Warenausgabe. Dort gibt's die Messer dann nur gegen Unterschrift und Passnummer.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen