Freitag, 28. September 2018

25| ...Ein großer Schritt für die Menschheit!

Wie komm ich drauf?
Aufgrund der "Dienstreise" bin ich an so mancher public toilet vorbei gekommen, von denen es reichlich in China gibt. Also liebe zukünftige Besucher, schon mal ein Problem weniger. Auf dem Herrenklo findet man häufig folgende berühmte Worte:


Montagmorgen Abfahrt gegen 9 Uhr Richtung Westen. 13:30 Ankunft in einer Art Pension in den Bergen um dort zu Mittag zu essen. Wie bei diesem Lunch gab es die gesamten Tage ausschließlich chinesische Kost. Und ich bin nicht verhungert. Ich esse mittlerweile vieles, nicht alles, und ich kann unfallfrei Stäbchen bedienen.
Anschließend Weiterfahrt zu der wenig spektakulären Longmenjan-Schlucht für eine etwa zweistündige Wanderung. Zunächst wurden uns aber an einem Denkmal die Heldentaten der chinesischen Kämpfer im chinesisch-japanischen Krieg gepriesen.

 

Gegen 18 Uhr erreichten wir schließlich unser Hotel im Dorf Mentougou etwa 120 km westlich von Peking in 1400 m Höhe. Das folgende Bild zeigt den Blick aus meinem Zimmer. Vielleicht lässt sich erahnen, dass es kalt war, saukalt. Dass es in den Bergen empfindlich kalt werden würde, hatte man uns gesagt, dass dies aber auch für die Zimmer, für den Speisesaal, den Gruppenraum, kurz für das gesamte Hotel gelten würde, diese Info fehlte.


Das Hotel war schlichtweg nicht beheizbar, weil es weder Klimaanlage noch Heizung gab. Die einzigen Wärmequellen waren ein einsamer gasbetriebener Heizpilz im Foyer und elektrische Heizdecken in den Betten. So muckelig so ein elektrisch beheiztes Bett auch sein mag, bei knapp zweistelligen bzw. einstelligen nächtlichen Außen- und Zimmertemperaturen muss man es erstmal ohne Erfrierungen ins Bett schaffen. Und wehe, man muss nachts mal raus.
Die Kinder schliefen in polarerprobten Schlafsäcken, mit Mütze, Handschuhen und Schal oder mehreren Schichten Klamotten.

Am Dienstag ging es in das mingzeitliche Dorf Cuandixia, in dem wir zunächst eine Führung bekamen, dann zu Mittag aßen und ein bisschen wanderten. Zahlreiche Kunststudenten säumten die Wege um das historische Dorf zu zeichnen. Zahlreiche Chinesen säumten Straßen und Plätze und zückten ihre Handys, wenn wir in irgendwelchen Dörfern mit zwei Bussen und 50 deutschen Kindern aufschlugen. Das hatte was von Almabtrieb ... aus Sicht der Kühe.


Abends gab es im Hotel leckeres BBQ, nicht jedoch bevor die Kinder auf einem nahegelegenen Kartoffelacker Kartoffeln ernten "durften". Sie hatten erstaunlich viel Spaß dabei, obwohl zur Kälte auch noch fieser Nieselregen kam.

Mittwoch dann das Highlight der Woche, die mehrstündige Eroberung des Donglingshan, dem mit 2303 m höchsten Berg in der Metropolregion Peking.


 

Leider wurde dieses beeindruckende Erlebnis getrübt von unfassbaren Müllmengen, die sich am Wegesrand und selbst auf dem Gipfel türmten.
Umweltbewusstsein - Fehlanzeige.
Zweites Highlight des Tages: Der Hoteldirektor hat schnell mal zig Heizlüfter für seine deutschen Gäste organisiert. Allerdings haben nur wir fünf Erwachsenen für unsere Zimmer einen spendiert bekommen. Wären in allen Zimmern diese Dinger gelaufen, wäre wohl schlichtweg die Stromversorgung des Dorfes zusammengebrochen.

Am vierten Tag ging es vormittags zum Shuanglongxia Natural Scenic Spot. Wie der Name vermuten lässt, einem eigentlich ganz hübschen Fleckchen Erde. Wer unberührte Natur erwartet, kennt den Ideenreichtum der Chinesen nicht.
pimp the nature!
Eingang aus Gips-Felsen, Schmalspurbahn, Riesen-Rutsche, Tretbootfahren auf einem aufgestauten See, Wasserfall in ein gemauertes Wasserbassin.

 
 

Mittag gab es in einem Lokal im nahegelegenen Dorf. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob es wirklich ein Lokal war, denn wir Erwachsenen saßen nicht wie die Kinder im Innenhof, sondern im Wohnzimmer des Gastgebers bei laufendem Fernseher, gehäkelten Steckdoseneinfassungen, kitschigem Hochzeitsbild an der Wand und quer durch's Zimmer gespannter Wäscheleine.
Abends im Hotel Talente-Show mit mehr oder weniger Talent.
Nächsten Morgen frühzeitige Abreise und mittags pünktliche Ankunft am Startpunkt.
Eine erlebnisreiche Woche geht zu Ende.


Den Freitagnachmittag habe ich dann genutzt um meine Mietzahlung für die nächsten zwei Monate zu leisten. Nachmittagfüllendes Programm.
Bei der Bank, die mir für die Mietzahlung genannt wurde, war die Mietzahlung leider nicht möglich. Ab zu einer anderen Bank, wo man mich an einen  Automaten führte. Dies führte aber zu nichts. Also zum Schalter. Ausfüllen mehrerer Zettel, immer wieder Rücksprache zwischen Bank-Angestellten. Aushändigen einer Wartenummer. Warten. Anderer Schalter.
Ungläubiges Betrachten meiner Zettel, währenddessen sicherheitshalber schon mal Kopien vom Pass anfertigen. Eintippen unzähliger Informationen in den Computer. Immer wieder Rücksprache mit anderen Bank-Angestellten. Endlich. Geschafft. Eine hochkomplexe Angelegenheit konnte mit vereinten Kräften gestemmt werden. Jetzt habe ich wieder Ruhe bis zum 01. Dezember.
Dagegen war mein erster Friseur-Besuch in Peking ein Kinderspiel. Zwar eine halbe Stunde warten, macht nichts, man hat mir warmes Wasser zur Erfrischung gereicht. Aber dann nach einem kurzen Gespräch über meinen gewünschten Haarschnitt: "Überall kürzer." mit dem Friseur, einer weiteren Angestellten und einem anderen Kunden war das Ergebnis absolut zufriedenstellend.
Beim nächsten Mal kann ich dann schon sagen: "Wie immer.".



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