Montag, 27. August 2018

18| Ich habe eine Hyperinflationspistole

Miete,
Gas,
Strom,
Heißwasser,
Kaltwasser,
Toilettenwasser.
Heute nun endlich fand meine Maklerin Zeit mir das "wirklich einfache" System der Bezahlung von Miete und Nebenkosten zu erklären.
Miete zahle ich in Zukunft zweimonatlich bei einer ganz bestimmten Bank am Automaten.
Gas je nach Verbrauch jedoch bei einer anderen Bank in cash.
Strom in regelmäßigen Abständen je nach Verbrauch über wechat-pay.
Kaltwasser hingegen alle drei Monate über wechat-pay.
Toilettenwasser je nach Verbrauch wiederum im Management-Büro.
Heißwasser dafür monatlich direkt bei der hotwater-company.
Oder war's andersrum?
Naja, jedenfalls ganz einfach. Für Chinesen.
Denn alles läuft - wie sollte es auch anders sein - auf chinesisch. Die Translator-App ist da auch nur bedingt hilfreich. Beispiel gefällig?
Aufdruck auf einer Nudelpackung, offensichtlich Werbung oder so, abfotografiert und übersetzt von der Translator-App:
"Vor. Ich habe eine Hyperinflationspistole.
Ist der Qing Bu, in der Tat, er ist der Qing Huo Clan.
Sehr streng mit den Kindern, Qing Pater Master Special.
Der Familien-Mieter von Sesam-Öl-Nudeln kann duftende Spray kochen.
Gesprühte Nudeln, sehr beliebt bei den Gästen."
Sobald ich mir einen Wok zugelegt habe, koche ich auch mal für Gäste. Es wird gesprühte Nudeln geben.
Ansonsten war heute der erste richtige Arbeitstag. Spannend und aufregend. Obwohl ich doch schon so lange im Geschäft bin. Aber ich glaube bzw. hoffe, es wird sich alles zurecht schütteln.
Ende letzter Woche waren wir noch im Visa-Center für die einjährige Arbeitserlaubnis. Ein Foto in der Fotobox, ein Foto am Schalter und ein Foto lag den Unterlagen sowieso schon bei. Vielleicht werden die Bilder der expats wie Panini-Bilder gehandelt. Sollen sie. Wenn alles glatt läuft, habe ich in etwa zwei Wochen meinen Pass zurück und darf dann ein Jahr lang arbeiten.
Sonntag war zum wiederholten Male ein Handwerker da wegen des Internets um mir - ohne müde zu werden - zu demonstrieren, wie rasend schnell mein Internet sei; während der Speed-Test auf meinem Tablet 4,7 Mbit/s anzeigte. Egal, ich kann zumindest Nachrichten streamen, wenn's gut läuft, auch mal'nen Tatort - bei geringer Qualität und mit Rucklern. Nervig ist nur, der gute Mann hat mir mal eben ein undurchsichtiges Programm auf den Laptop gespielt - wie ich nach etwas Recherche herausgefunden habe - eine Art Suchmaschine mit integriertem Browser-Hijacker. Wohl nicht gefährlich, aber ein extrem unübersichtliches Konstrukt aus einzelnen Tools, die Unmengen Fenster auf meinem Bildschirm aufploppen lassen und Daten sammeln, bis der Arzt kommt. Leider auch nicht so einfach wieder vom Rechner zu entfernen. Ich hoffe, unser EDV-Mensch kriegt es hin.
So, das war's für heute. Ich muss noch ein bisschen für morgen vorbereiten. Am Sonntag geht's möglicherweise zum Sommerpalast. Dann gibt es sicher wieder ein paar Bilder.

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